Physiker:innen berichten über ihre Forschung – von der Fusionsforschung über Materialwissenschaften bis zur Aromaforschung.
Di 26.09. bis Sa 30.09.2023, 18:15 – 19:00 Uhr (30.9., 16:30-17:15 Uhr im KulturForum) | Max-Planck-Hörsaal, Christian-Albrechts-Universität
Quantencomputer sind im Augenblick in den Schlagzeilen und sollen Teile der Informations-technologie beschleunigen. Doch was bedeutet eigentlich Quantenbeschleunigung? Wo kommt sie her? Kann man mit spukhaften Quanten überhaupt rechnen und wie kann da etwas Vernünftiges herauskommen? Der Vortrag versucht, diese Fragen allgemein-verständlich zu erklären und einen Einblick darin zu geben, warum der Bau von Quantencomputern so schwierig ist, und warum viele glauben, dass er dennoch gelingt.
Vortrag von: Prof. Dr. Frank Wilhelm-Mauch, Forschungszentrum Jülich
Kostenlose Einlasskarten erforderlich, Tickets unter highlights-physik.de/tickets
Auch im Livestream unter: highlights-physik.de/youtube
Bereits seit einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die Forschung mit der Frage, ob die Prozesse auf der Sonne zur Energieerzeugung auch auf der Erde nachvollzogen werden können. Diese so genannte „Fusion“ leichter Wasserstoffkerne zu schwererem Helium ist ein verblüffend einfaches Konzept, aber äußerst schwierig im Labormaßstab zu realisieren. Gelingt es, die verbliebenen physikalischen und technologischen Herausforderungen zu meistern, hätte man damit eine neue Energieform der Menschheit verfügbar gemacht, die viele Vorteile hat: Sie ist unerschöpflich und für alle verfügbar, sie ist aus sich heraus sicher und ohne Endlagerproblematik, sie würde die Grundlast bedienen und wäre damit die ideale Ergänzung zur schwankenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien. Der durchaus steinige Weg zu dieser neuen Energie wird in diesem Vortrag in einem breiten Kontext erläutert. Es wird überdies auf die technischen Herausforderungen anhand des Großexperimentes „Wendelstein 7-X“ eingegangen, das im norddeutschen Greifswald nach über 20 Jahren Bauzeit nun im Vollbetrieb ist.
Vortrag von: Prof. Dr. Thomas Klinger, IPP Greifswald
Im Jahre 2010 wurden Andre Geim und Konstantin Novoselov für ihre grundlegenden Experimente mit dem zweidimensionalen Material Graphen mit dem Nobelpreis für Physik gewürdigt. Ihnen war es gelungen, makroskopische Flocken aus Kohlenstoff mit einer Schichtdicke von nur einer atomaren Lage herzustellen. In ihren Untersuchungen konnten sie zeigen, dass Materialien dieser zweidimensionalen Welt überraschende optische, elektronische, magnetische aber auch mechanische Eigenschaften aufweisen können. Auf Grund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ist die Untersuchung solcher zweidimensionalen Festkörper heutzutage ein eigenes Forschungsfeld der Festkörperphysik. Im Vortrag werden an ausgewählten Beispielen die speziellen Eigenheiten solcher Materialien und ihr Potential für Anwendung z.B. in integrierten elektronischen Schaltungen, Energiespeichern oder Solarzellen illustriert.
Vortrag von: Prof. Dr. Michael Bauer, Universität zu Kiel
Max Plancks Arbeiten zur Wärmestrahlung im Jahr 1900 gelten gemeinhin als Geburtsstunde der Quantentheorie, d.h. einer der größten Revolutionen der Wissenschaftsgeschichte. Die wissenschaftshistorische Forschung zeichnet hier jedoch ein differenzierteres Bild und der Vortrag beleuchtet diese Kontroverse. Dabei werden Fragen aufgeworfen, die weit über den konkreten Gegenstand hinausweisen, etwa: was ist überhaupt eine „wissenschaftliche Revolution“ und welche Funktion haben „Mythen“ in der Wissenschaftsgeschichte?
Vortrag von: Dr. Oliver Passon, BU Wuppertal
Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. Krisen gehören zunehmend zum Alltag, globale Konfliktherde weiten sich aus. Die Forderung nach mehr Nachhaltigkeit in Lebens- und Wirtschaftsformen weckt Ängste vor Verzicht und Verlust des Wohlstands. Zunehmend wird die Frage gestellt: wie steht es mit der Sicherung und Nachhaltigkeit der Versorgung mit unseren täglichen "Lebens"-Mitteln? Welche Szenarien sind relevant? Müssen wir uns von Genuss, Spezialitäten und Luxus verabschieden? Der Vortrag richtet den Blick darauf, wie gerade unser guter Geschmack uns helfen kann, Gesundheit, Wohlergehen und Wohlstand unter veränderten Rahmenbedingungen zu hinterfragen und neu zu denken.
Vortrag von: Prof. Dr. Andrea Büttner, Universität Erlangen
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